Bei der Anfahrt fiel uns diese Kolos­sal­statue nicht auf. Wir parkten auf dem menschen­leeren Park­platz und schauten uns nach dem Hermanns­denk­mal um. Ver­mutlich ist es keinem, der dort zur Be­sich­tigung war, pas­siert, dass er die Statue nicht sah. Aber uns schon – ich ge­stehe sehr klein­laut ein, dass wir nach dem Weg ge­fragt haben.

Unser Weg führte uns hier­nach an der Touristen-In­for­mation, der Wald­bühne und dem Kletter­park vorbei zum Denk­mal. Der Ein­tritt zur Statue er­folgt auto­ma­tisiert über das Ticket – man hat keinen An­sprech­partner. So­bald man die Trep­pen auf­ge­stiegen ist, hat man auf der Platt­form am Fuße der Statue einen wunder­baren Rund­blick über diese Region. Das Titel­bild mit dem Teuto­burger Wald nahm ich dort auf.

Das Hermanns­denkmal soll den Cherus­ker­fürsten Armi­nius ab­bilden und Symbol für die deutsche Einig­keit sein. Laut dem Artikel in Wiki­pedia lautet die In­schrift des Schwertes: Deutsche, Einig­keit, meine Stärke. Meine Stärke, Deutsch­lands Macht.

Arminius, Fürst eines ger­ma­nischen Cherusker Stammes­ver­bandes, soll in der Schlacht im Teuto­burger Wald den Sieg über die Römer er­rungen haben. Des­halb gilt die Schlacht im Teuto­burger Wald – auch als Varus­schlacht oder Hermanns­schlacht be­kannt – als Symbol für den Sieg ger­ma­nischer Stäm­me über das Römische Reich. Vor dem Hinter­grund der Neu­orien­tierung nach den Napo­leo­nischen Krie­gen, dem Auf­keimen der Idee eines deutschen National­staates wurde wohl des­halb die his­torische Figur Armi­nius zum Sinn­bild der deutschen Einigungs­be­wegung.

Man weiß nur, dass die Varus­schlacht statt fand. Archäo­lo­gisch scheint die Stätte der Schlacht sogar noch zweifel­haft zu sein. Man weiß nur, dass ein Achtel des Römischen Heeres in der Varus­schlacht ver­nich­tet wurde. Auch ist über Arminius wenig be­kannt und das, was man weiß, stammt aus­schließ­lich aus römischen Quel­len und dies lücken­haft. Noch nicht ein­mal sein wahrer ger­mani­sche Name ist be­kannt. Nur wie kommt man von Arminius auf Herr­mann? Die Über­setzung der latei­nischen Be­zeichnung „An­führer im Krieg“ (dux belli) zu „Heer-Mann“ wird Martin Luther zu­ge­schrieben – so einfach kann man anders heißen.