Die Wahner Heide ist eine historische Kulturlandschaft. Da die Sandböden der Wahner Heide sich nie für den Ackerbau eigneten, wurde sie als Weideland genutzt. Durch diese jahrhundertelange Nutzung wurde die Landschaft maßgeblich geprägt, einhergehend mit der Trockenlegung einiger Moorteile. Der Verbiß durch Nutztiere, wie Kühe, Schafe und Ziegen verhinderte die Waldbildung, führte aber zudem zu einer Nährstoffverarmung des Bodens.
Um 1817 wurden Teile dieses Gebietes zwecks militärischer Nutzung sukszessive aufgekauft und erweitert. Es entstand einer der größten Kasernen des Kaiserreichs, bekannt als „Schießplatz Wahn“. Bis 1926 war im Laufe der Zeit zusätzlich auch kanadisches, britisches und französisches Militär stationiert.
Erst 7 Jahre später, um 1933 wurde das Gebiet wieder militärisch genutzt. 1938 übernahm die Deutsche Wehrmacht diesen Truppenübungsplatz und es entstand der „Fliegerhorst Köln-Wahn“. Dieser Feldflughafen wurde dann von der British Air Force weiter ausgebaut und von der britischen, später auch belgischen Luftwaffe genutzt.
Erst 1957 wurde der Grundstein für den zivilen Flughafen Köln/Bonn „Konrad Adenauer“ gelegt. Trotzdem blieben Teile der Wahner Heide bis 2004 militärisches Sperrgebiet. Nur zu den Wochenenden durfte die Wahner Heide betreten werden. Noch immer werden weite Teile der Wahner Heide militärisch genutzt. Für alle derart Interessierten sind insbesondere diese Artikel „Geschichte des Truppenübungsplatzes“ und „Militär und Naturschutz“ vielleicht informativ.
Wie gesagt, die Wahner Heide ist eine von Menschenhand geschaffene Landschaft. Sie ist als Vogelschutzgebiet und als Naturschutzgebiet ausgewiesen – Teile stehen bereits seit 1931 unter Naturschutz. Das Besitzverhältnis ging nach langer Intervention der Bevölkerung und engagierter Menschen 2013 in das Eigentum der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, eine Stiftung der Bundesrepublik Deutschland) über. Die Übereignung hat den Schutz der Natur und die Gewährleistung einer Nutzung als Naherholungsgebiet zur Aufgabe.
Damit ihre Flora und Fauna, ihre offenen Heideflächen, Moore, Tümpel und Dünen so erhalten bleiben kann, muß sie weiterhin beweidet, mitunter sogar durch Mähen erhalten werden. Deshalb auch kann man manchenortes Ziegen, Schafe, Glanrinder, Esel und Wasserbüffel sehen. An ihnen erfreuen sich insbesondere kleine Kinder.
Das Gebiet der Wahner Heide erstreckt sich zwischen den Städten Köln, Rösrath, Lohmar, Siegburg und Troisdorf. Sie hat eine Fläche ca. 91 km² bzw. umgerechnet 9.100 ha (Quelle: Bundesamt für Naturschutz).
Ich finde die Wahner Heide einmalig. Sie bietet dem Auge viel und zu jeder Jahreszeit sieht sie obendrein auch anders aus. Und, wo sonst hat man eine derartige Symbiose zwischen einem Flughafen und einem Naturschutzgebiet innerhalb von Stadttoren? Man kann hier beim Spaziergang fast eine handweit entfernt Flugzeuge aufsteigen und landen sehen, ein paar wenige Schritte weiter unter Schutz stehende Vogelarten beobachten.
Gut Leidenhausen
Sehr oft gibt es hier Ausstellungen zum Thema Wahner Heide. Das Parkcafé Gut Leidenhausen, insbesondere die Außengastronomie dort lädt bei gutem Wetter auch unter dem großen Baum im Hof zu Kaffee und Kuchen ein.
Koordinaten: | 50.896316, 7.096815 |
Adressen: | Gut Leidenhausen 1A, 51147 Köln (Eil) Parkplatz: Freizeitanlage Leidenhausen, 50.896883, 7.089415 |
Informativ: | Deutschland: Köln: Wahner Heide: Ginsterblüte |
Greifvogelschutzstation Gut Leidenhausen
Insbesondere für Kinder sind dort die Eulen und Greifvögel, die dort zumeist vorübergehend Heimat finden, faszinierend und sehr lehrreich. Die Öffnungszeiten der „Greifvogelstation“ sollten beachtet werden.
Koordinaten: | 50.895546, 7.096234 |
Hühnerbruch
Koordinaten: | 50.860435, 7.174029 |
Panzerwaschanlage
Koordinaten: | 50.864939, 7.162726 |
Tongrube
Zwar hatte ich bei den vielen Besuchen dort bisher nicht das Glück, die dort angesiedelten Wasserbüffel zu erleben, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.
Koordinaten: | 50.856994, 7.177278 |
Querwindbahn
Gemeint ist eigentlich die Einflugschneise der Querwindbahn in diesem so genannten Abschnitt der Wahner Heide. Die Querwindbahn ist eine Landebahn, die zwar nicht nur aber insbesondere bei spezifischen Windverhältnissen genutzt wird. Ein Teil dieser Schneise ist für Spaziergänger zugänglich, aber auch von der Straße aus kann man dann, wenn man Glück hat, Flugzeuge im Anflug mehrere Meter entfernt hautnah erleben.
Koordinaten: | 50.872356, 7.160248 |
In diesem Sinne Reisende
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