Nun sind wir im Besitz des Deutschlandtickets. Unser erster Tagesausflug damit wird uns nach Arnheim zum Freilichtmuseum führen und so beginnt an einem Sonntag unser Ausflug.
Deutschlandticket: Köln – Arnhem
Wir fahren mit dem Auto nach Köln und starten von dort aus unseren Ausflug um 08:30 Uhr. In der DB-App sind keine Störungen vermerkt. Unser RE9 hat das Ziel „Arnheim Centraal Station“. Er hält aber in „Emmerich“ und alle Passagiere müssen raus. Nach einer Verweildauer von ca. 15 bis 30 Minuten auf dem Bahnsteig in der Sonne sollen wir in einen anderen Zug umsteigen. Zum Glück erwischen wir einen Sitzplatz und machen es uns gemütlich. Nach einer Warterei von über 30 Minuten im Zug sollen wir wieder aus dem Zug raus. Erneut warten wir und nach ca. 15 Minuten in der Sonne sollen wir nunmehr in den neu reinfahrenden, bereits sehr vollen RE9 umsteigen. Mit 2 Stunden Verspätung erreichen wir Arnhem. Wir lassen uns die Laune nicht verderben und ohne weiteres finden wir die niederländische Buslinie 3, mit der wir zum Nederlands Openlucht Museum fahren.


Arnhem: Nederlands Openlucht Museum
Unsere Eintrittstickets haben wir bereits einen Tag vorher online bezahlt. Es kostet am Wochenende 22,00 € für Erwachsene und 16,50 € für Kinder ab 4-12 Jahren. Auf der Tour dort im Freilichtmuseum hat man einige Möglichkeiten für eine Rast. So beispielsweise Poffertjes zu essen oder das dort gebraute Bier zu trinken. Eine Flasche dort gebrautes Bier zum Mitnehmen kostet kostet um die 7 €!
Das einzig für uns nennenswerte sind die alten Straßenbahnen, in die man an 6 Haltestellen per Hop-on-hop-off einsteigt. Und die Schiffswerft, in der man hautnah die Herstellung typisch kleiner Holzschiffe erleben kann. Für uns ist dieses Freilichtmuseum eine einzige teure Enttäuschung.
Arnhem
Unsere Rückfahrt vom Openlucht Museum nach Arnhem verspätet sich wegen eines Radrennens um 1 Stunde. Somit hat sich unsere Verspätungszeit auf 3 Stunden erhöht. Wir stellen uns die Frage, was man noch besichtigen könnte. Wir entscheiden uns für die Eusebiuskirche. Als wir jedoch sehen, dass der Eintritt dort für Erwachsene 16,00 € kostet und der Lift nur noch 30 Minuten geöffnet hat, entscheiden wir uns enttäuscht zur Rückfahrt nach Deutschland.

Sehenswürdigkeiten
Wir hatten auf unserer Liste folgende Sehenswürdigkeiten notiert:
- die Architektur der „Centraal Station“,
- die Windmühle „De Kroon“, die mitten aus Häusern hervorragt,
- das „Duivelshuis“,
- die Kirche „Eusebiuskerk“,
- die Brücke „John Frostbrug“,
- das Tor „Sabelspoort“.
Die Eusebiuskirche stand an erster Stelle auf unserer Liste. Denn mit einem Panoramalift kann man auf einer Höhe von 60 m auf 2 Glasbalkonen die Skyline von Arnhem betrachten. Aber keine davon konnten wir besichtigen, schade.
Deutschlandticket: Arnhem – Köln
Die Deutsche Bahn-App zeigt uns keine Verspätung an. Wir freuen uns, dass wir noch rechtzeitig den Bahnhof für den Zug um 18:45 Uhr erreichen. Zu unserem Entsetzen steht nach kurzer Warterei auf den Anzeigetafeln, dass alle Züge in Richtung Deutschland ausfallen. Ein dort Angestellter teilt uns auf Anfrage mit, dass Busse organisiert wären. Mit Unbehagen sehen wir, wie voll die Bushaltestelle direkt am Bahnhof ist.
Nach über 30 Minuten warten und stehen, gehe ich zurück in den Bahnhof und frage einen weiteren Angestellten dort, wo denn die Busse bleiben. Dieser telefoniert mit einem Verantwortlichen. Dann teilt er mir mit, dass auf dem Steig 4a bereits der Zug nach Deutschland „Emmerich“ warte. Ich bitte ihn, dies auch den anderen Passagieren mitzuteilen. Als er die Menge an Menschen sieht, ist er zuerst verhalten. Währenddessen machen wir uns schon auf den Weg zum Bahnsteig 4a.
Dort steht die RE19 Richtung „Düsseldorf Hauptbahnhof“. Wir finden schöne Sitzplätze und freuen uns, dass wir jetzt wohlbehalten nach Deutschland kommen werden. Auf einmal ist „Düsseldorf Hauptbahnhof“ durchgestrichen und es steht „Wesel“ drauf. So langsam wandelt sich unser Tagesausflug zu einem Horrortrip. Denn wir wissen nicht so recht, ob wir heute noch überhaupt an unser Ziel kommen werden, aber der Zug fährt los.
Im Zug erfolgt eine Ansage, dass wir von „Wesel“ nach „Oberhausen Hbf“ per Schienenersatz-Bus gefahren werden. Notgedrungen steigen wir in Wesel aus. Der kleine Bahnhof wird von Menschenmassen überschwemmt und kein Bus weit und breit. 2 Taxis, die dort stehen, sind bereits in der nächsten Minute besetzt, kein Uber verfügbar, der Flixbus fährt nicht.
Irgendwann fährt ein Bus ohne Zielbeschriftung ein. Wie auf Knopfdruck setzt sich die Menschenmasse in Richtung Bus eilig in Bewegung. Wir entscheiden uns dagegen in diesen Sog zu geraten und dafür abzuwarten. Die Menschenmenge kommt zum Stehen, man raunt, dass es nicht der Schienenersatz-Bus ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit, denn wir sind schon allmählich entkräftet, kommt der erste Schienenersatz-Bus. Die Menschenmasse setzt sich wieder hektisch in Bewegung, wir bleiben wieder dort wo wir sind. Zu unserem unsagbaren Glück hält der zweite Bus direkt vor uns und wir ergattern freudig einen Sitzplatz. Mit einem Schlag ist der Bus zum Bersten gefüllt. Ich frage mich, ob ausreichend viele Busse für die restlichen Passagiere organisiert sind.
Wir brauchen sage und schreibe beinahe zwei Stunden, bis wir am Hauptbahnhof Oberhausen ankommen. Allmählich sind wir etwas desorientiert. Irgendwann stehen wir auf einem Gleis, wo ein Zug, der uns nach Köln bringen könnte aber nicht abfährt. Auf den letzten Drücker und mit einer Hetzerei zusammen mit anderen Passagieren erwischen wir den RE6 auf dem anderen Gleis. „Köln Hauptbahnhof“ steigen wir um in die S12 und erreichen letztendlich unseren Zielbahnhof um Mitternacht.
Resümee
Es sollte nur ein schöner Tagesausflug werden. Aber insgesamt 6 Stunden Verspätung an einem Tag hat uns den Geschmack am Deutschlandticket regelrecht vermiest! Für eine derartige Reise ist das Deutschlandticket wohl nicht geeignet, das Auto schon. Deshalb verlängern wir unser Deutschlandticket-Abo nicht,
das steht fest Reisende.
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