symbolisch für das Deutschlandticket

Deutsch­land­ticket

Kon­di­tionen

Das Deutsch­land­ticket kostet 49,00 €. Re­gional kann es an­dere Kon­di­tionen für Stu­den­ten, Schüler oder z.B. im Ver­bund der Stadt­werke Bonn Ver­kehrs Gmbh (SWB) für Bonn­ausweis bzw. Mobil­Pass-In­haber (39,00 €) geben. An­sonsten zahlen Kinder ab 6 Jahren für das Deutsch­land­ticket ge­nau­so viel. Deutsch­land­weit monat­lich un­be­grenzt jeder­zeit zu reisen – das hat was. Also ent­schieden eine Freundin und ich uns zum Kauf für einen Monat. Der Kauf ge­stal­tete sich schwierig. Denn ein­fach mal an einer SWB-Ser­vice­stelle anonym ein Deutsch­land­ticket kaufen, das geht nicht!

Das Deutsch­land­ticket er­hält man nur im Abo. Man muss Per­sona­lie und Bank­daten angeben. Das Abo kann zwar monat­lich ge­kündigt werden, aber nur zu be­stimm­ten Zeit­punk­ten. Will man wie wir ein­fach mit­ten in einem Monat und nur für diesen Monat ein Ticket kaufen, nix da, das geht nicht! Man wird ge­zwun­gen das Ticket 2 Monate lang zu be­ziehen, um dann kün­digen zu kön­nen. Trotz­dem haben wir uns für dieses Abo ent­schieden.

Das Ticket erhält man ent­weder als Chip­karte oder als Handy­ticket.

Gel­tungs­be­reich

Dieses Wirr­warr durch­zu­blicken, mit welchen Zügen bzw. Ver­kehrs­ge­sell­schaf­ten man wo­hin kann, ist sehr schwie­rig. Nirgend­wo gibt es bis­her die Mög­lich­keit per Click auf „Deutsch­land­ticket“ sich die zum Ticket pas­sen­den Ver­bin­dungen auto­ma­tisch an­zeigen zu las­sen.

Also muss man sich auf jeden Fall die Be­treiber in den Ver­bin­dungs­details an­schauen und mit denen im „Geltungs­bereich Deutsch­land-Ticket“ auf­ge­liste­ten Unter­nehmen ver­gleichen. Nur so kann man sicher­stellen, dass man auf Routen reist, die auch für das Deutsch­land­ticket gültig sind.

Ach ja, da das Deutsch­land­ticket nicht über­tragbar ist, muss man einen zu­sätz­lichen Aus­weis mit sich tragen. An­sonsten gilt dies als „Schwarz­fahren“.

Fahr­gast­rechte

Die Deutsche Bahn gibt auf ihrer Such­seite einen auf den ersten Blick un­ver­ständ­lichen Hinweis“… Für In­haber des Deutsch­land­tickets kann es günstiger sein, die An­frage und Buchung auf die Fern­ver­kehrs­strecke zu be­schränken, da der Nah­ver­kehr (z. B. RB) über dieses be­reits ab­ge­deckt ist. In diesem Fall kann es ggf. zu be­schränk­ten Fahr­gast­rechten kommen …“ Über­setzt teilen sie mit, dass es bes­ser ist, bei län­geren Di­stan­zen ein nor­males Ticket für den Fern­ver­kehr zu kaufen. Ist auch bei den vielen Aus­fäl­len ins­be­son­dere im Bahn-Nah­verkehr nicht ver­wun­der­lich.

Denn das Deutsch­land­ticket gilt „… ge­setz­lich im § 3 der Eisen­bahn-Ver­kehrs­ord­nung als An­ge­bot mit er­heb­lich er­mäßig­tem Be­för­der­ungs­ent­gelt …„So­mit hat man bei Aus­fäl­len nicht ein An­recht, Fern­ver­kehrs­züge zu nutzen. Genau­so­wenig auf Er­stat­tung irgend­welcher Tickets. Allein ein Ent­schä­di­gungs­an­spruch in Höhe von 1,50 Euro pro Fall bzw. maxi­mal monat­lich in Höhe von 25% des Wertes vom Deutsch­land­tickets be­steht.

Ein Parade­bei­spiel für Ver­spä­tun­gen ist mein Er­lebnis zu Nieder­lande: Arn­heim + Deutsch­land­ticket.

Deutsch­land­ticket + Aus­land

Wie vieler­orts empfoh­len, könn­te man mit dem Deutsch­land­ticket ins Aus­land fahren. Laut „Gel­tungs­be­reich Deutsch­land-Ticket“ der Deutschen Bahn mit Stand 21.12.2023 sind es fol­gende Länder und Halte­stel­len:

Däne­mark

Süder­lügdum – Tønder

Frank­reich

Berg (Pfalz) – Lauter­bourg
Schweig­hofen – Wissem­bourg

Nieder­lande

Kalden­kirchen – Venlo
Bad Bent­heim – Hengelo
Gronau (Westfalen) – Enschede
Emmerich – Arn­hem

Öster­reich

Pfronten-Stein­ach – Vils – Reutte (Tirol) – Ehr­wald – Griesen
Frei­lassing – Salz­burg Hauptbahnhof
Kiefers­felden – Kuf­stein

Polen

Ahl­beck Grenze – Świnouj­ście Centrum
Görlitz – Zgor­zelec
Hirsch­felde – Krzewina
Zgor­zelecka – Hagen­werder

Schweiz

Zell im Wiesen­tal – Lör­rach – Basel SBB
Erzingen (Baden) – Trasa­dingen – Schaff­hausen – Thayngen – Bie­tingen
Weil am Rhein – Basel Badischer Bahnhof – Basel SBB
Herten (Baden) – Wyhlen – Grenzach – Basel Badischer Bahnhof
Lott­stetten -Je­stetten – Schaff­hausen

Tschechien

Zittau – Hradek nad Nisou
Bären­stein – Vejprty
Seif­henners­dorf – Varns­dorf – Zittau

Luxem­burg

Zwar steht Luxem­burg Stadt nicht in dieser Liste des Gel­tungs­be­reiches, aber man kann mit dem Deutsch­land­ticket bis zur Halte­stel­le „Igel“ fahren und von dort aus für ein Ticket von 2,10 € zum Bahn­hof Luxem­burg. In Luxem­burg braucht man kein Ticket mehr, da Ein­heimische und Tou­ris­ten den ÖPNV (Öffent­licher Per­sonen­nah­ver­kehr) kosten­los nutzen kön­nen.

Was könnte man bes­ser machen?

Ziel des D-Ticket (Deutsch­land­ticket) ist es laut der Bundes­re­gie­rung die Ein­wohner dieses Lan­des

  • zum ersten „… an­ge­sichts der ge­stie­ge­nen Ener­gie­preise finan­ziell ent­lasten …„.
  • zum zweiten „… einen An­reiz zum Um­stieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen – und so­mit dazu bei­tragen, die Klima­ziele zu er­reichen …„.

Das zwischen­zeit­lich mehr Menschen auf das D-Ticket um­ge­stiegen sind, ist nicht ver­wun­der­lich. Alle, die am System mit dem Job­ticket teil­ge­nom­men haben, nutzen nun natür­lich das D-Ticket. Das liegt in der Natur der Sache. Aber wie ist das mit denen, die kein Job­ticket haben?

Eine Be­kannte von mir muß über jeden Pfen­nig, den sie aus­gibt, ent­scheiden. Sie hat sich ge­gen das D-Ticket ent­schieden. Denn für sie kommen Strei­fen­fahr­kar­ten mit dem Bonn-Aus­weis bil­liger.

Für eine Familie (Vater mit Job­ticket, Mut­ter und 2 Schul­kinder) aus dem städ­ti­schen Vor­ort kostet das D-Ticket um die 141,30 €. Für sie ist der preis­liche Unter­schied nicht aus­schlag­ge­bend, son­dern der Kom­fort, den man mit Auto hat.

Eine Freun­din meiner Mut­ter, Rent­nerin, hatte mal das Deutsch­land­ticket ge­kauft. Für sie ge­stal­tete sich das Abo schwie­rig. Da sie 30 km von Bonn ent­fernt lebt und selten nach Bonn fährt, wollte sie ihr Abo kün­di­gen. Sie mußte ihren Sohn bit­ten, das Abo zu kün­di­gen. Denn die Stelle in der App für die Kün­di­gung des Abos ist gut ver­steckt.

Ich selber wollte das Ticket eher für Fern­fahrten am Wochen­ende nutzen. Aber mit der Deutschen Bahn und dem Deutsch­land­ticket im Nah­ver­kehr fern zu ver­reisen mit eini­gen Um­stie­gen, ist wegen den di­ver­sen Ver­spä­tun­gen und fehlenden Alter­na­tiven de­sas­trös. Auch ich werde es nach zwangs­weise 2-mona­tigem Abo nicht mehr nutzen.

Meines Erachtens nach wird deshalb das Ziel ver­fehlt.

Gedanken hierzu

Al­so, was könnte man bes­ser machen? Fol­gen­des fiel mir ein:

  1. Kein Abo.
  2. Keine Hinter­legung der Personalie und der Bank­daten.
  3. 25 € Preis für das Deutsch­land­ticket.
  4. 20 € für Job­ticket, für Sozial­ticket, für Schüler­ticket und Stu­den­ten­ticket.
  5. Bei Familien zahlen nur Er­wach­sene (egal welches D-Ticket), die Mit­nahme ei­ge­ner Kin­der bis ins Alter von 16 ist kosten­los.
  6. Renter und Schwer­be­hin­der­te reisen kosten­los.
  7. Mit­nahme von Fahr­rä­dern kostet zu­sätz­lich 20 € monat­lich.
  8. Die Bahn ge­währ­leistet bei Ver­spä­tungen den kosten­losen Um­stieg auf das Fern­ver­kehrs­netz. Ver­mutlich werden sie dann schnel­ler pünkt­licher.
  9. Alle mit dem Nah­ver­kehrs­netz er­reich­baren aus­län­dischen Halte­stel­len sind in­klusiv mit dem D-Ticket.
  10. Die Suche von Nah- und Fern­ver­kehr-Ver­bin­dun­gen sollte deutsch­land­weit ver­einheit­licht werden. Hier sollte es möglich sein, explizit nach D-Ticket Fahr­plänen suchen zu können. Kein Rate­spiel mehr!

Das wär doch was, oder? Aber viel­leicht hat die/der Eine oder Andere noch weitere Ideen? Dann her damit (über die Kom­men­tar­funk­tion unten).

Alle An­gaben sind ohne Ge­währ und mit Stand Juni 2024 Reisende


Informativ:Wikipedia: Kosten­freier Nah­ver­kehr
Deutsche Bahn: Deutsch­land­ticket > Ver­spätungen & Aus­fälle > Fahr­gast­rechte
Bun­des­re­gie­rung: Ein Ticket für ganz Deutsch­land

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